Der Frühling in der TCM
Wenn die Natur langsam wieder aus ihrem Winterschlaf erwacht und plötzlich aus jeder noch so kleinen Ritze fleißig das Grün sprießt, ist er endlich da:
…der Frühling 🌸
Mit dem beginnenden Frühling kommt aus Sicht der Fünf Elemente Lehre das Holzelement in seine Kraft. Draussen fängt die Natur an zu grünen und zu sprießen, die Temperaturen werden deutlich angenehmer und wir freuen uns darauf, wieder aktiver zu werden und mehr aus unseren warmen Behausungen in die Natur zu kommen. Das Element Holz steht für den Neubeginn, die Frische mit der man etwas Neues hoffnungsvoll beginnt. Die Bäume treiben aus und die ersten Frühlingsblumen sprießen aus der Erde. Es ist das Element des Frühlings und des noch jungen Tages, das Element der Jugend und der Zukunft im Zyklus der Wandlungsphasen. Es wird das junge oder das kleine Yang genannt. Es verleiht der Urkraft des Wasser -Elementes die Richtung und Bewegung. Die Aktivität, die es dabei entwickelt ist klar nach vorne und oben ausgerichtet und will sich noch nicht in alle Richtungen ausbreiten, wie die des Feuerelementes, des großen Yang. Holz steht für geordnetes Wachstum und Entwicklung.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin entspricht die Wandlungsphase Holz dem Funktionskreisen Leber/Gallenblase (unseren Entgiftungsorgane) und wie schon erwähnt, somit der Jahreszeit Frühling zugeordnet. Sie ist seit jeher die geeignete Zeit um Körper und auch Geist zu reinigen. Leber und Galle freuen sich nun über Unterstützung beim entgiften und entschlacken. Sie geben Spannkraft und sichern die optimale Energieversorgung jedes Teils des Körpers
Holz bedeutet Wachstum, Entwicklung, Flexibilität und Dynamik.
Die Wandlungsphase Holz beginnt am 13. Februar und dauert bis 16. Mai an.
So wie die Natur jetzt neue Lebensenergie schöpft sind auch wir Teil eines Neubeginns. Voller Tatendrang zieht es uns hinaus, wir haben Lust uns zu bewegen und dabei die Sonne zu genießen.
Übertragen auf die Lebensphasen des Menschen steht die Wandlungsphase Holz für die Geburt und die Kindheit, also die Zeit des Wachstums.
Auf organischer Ebene werden dem Holzelement die Organe Leber und Gallenblase zugeordnet. Die Leber sorgt für den harmonischen Fluss von Qi, Blut und Emotionen, somit die Lebensenergie ausgewogen verteilt werden kann. Dabei arbeitet sie eng mit der Gallenblase zusammen, die als eine Art Ventil dient und den Fluss des Qi kontrolliert. Menschen, deren Galle und Leber harmonisch zusammenarbeiten, sind auch geistig sehr ausgeglichen, sind voller Motivation und Tatendrang und zeichnen sich durch eine hohe Durchsetzungs- und Entscheidungskraft aus. Häufig wird der Leber die Fähigkeiten eines Generals und der Gallenblase, die des Soldaten zugesprochen. Der General lenkt und leitet, und der Soldat steht für die ausführende Kraft.
Was aber, wenn das Zusammenspiel zwischen Leber und Gallenblase gestört ist? Vor allem bei erhöhtem Stress reagiert die Leber sehr schnell. Durch die starke Leberbelastung kommt es bei uns zu launischen oder sogar depressiven Verstimmungen. Stimmungsschwankungen stehen dann immer häufiger auf der Tagesordnung.
Ins Ungleichgewicht geratene Menschen gehen einer klaren Entscheidung aus dem Weg. Manchmal fehlt der Mut.
Auf körperlicher Ebene zeigt sich eine schwache Leber vor allem an den Augen. Dies äußerst sich etwa durch eine plötzlich auftretende Sehschwäche, Nachtblindheit oder trockene Augen. Außerdem können Schlafstörungen, Ischias-, Nackenbeschwerden, Muskelschwäche, Verspannungen, Kopfschmerzen-Migräne oder brüchige Nägel und Haare auftreten.
Das Holzelement steht auch für die Sehnsucht des Menschen sich immer weiter persönlich geistig oder spirituell zu entwickeln. Die Sehnsucht ist sehr stark und manifestiert sich während des gesamten Lebens. Wird die Entfaltung blockiert so entstehen Spannungen und Wut. Gerade die Emotion des Zorns wird häufig bei „Lebersymptomatiken“ gefunden.
Seelische und körperliche Erkrankung gehen sehr häufig mit einer Blockade der Entwicklungsstufe des Holzes einher.
Was also tun?
In der TCM wird dabei in unterschiedlichen Bereichen angesetzt, z. B. mit der Akupunktur, Akupressur, Kräuter , Qi Gong und natürlich auch bei der Ernährung. Grundsätzlich wird dem Element Holz der Geschmack sauer zugeordnet. Saure Lebensmittel leiten die Energie nach innen und halten die Säfte im Körper. Um der Leber etwas Gutes zu tun sollte man wärmende Speisen und Getränke zu sich nehmen und diese mit viel frischem Grün und ein paar Spritzern Essig oder Zitronensaft kombinieren.
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Tipp 1: ab in die Natur
Versuche bei dem tollen Wetter Dich viel draußen zu bewegen. Lasst‘ das Auto mal stehen und nimm‘ stattdessen mal dein Rad.
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Tipp 2: grünes Essen
Die „grüne“ Küche stärkt deine Leber und Gallenblase ungemein. Brokkoli, Stangensellerie, Kräuter & Co stärken dein Qi.
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Tipp 3: Schlaf vor 23 Uhr
Nach der Organuhr beginnt die Gallenblasenzeit um 23 Uhr und geht um 1 Uhr in die Leberzeit über. Wenn du deine Leber entspannen möchtest, dann solltest du darauf achten zwischen 23 und 3 Uhr genüsslich im Bett zu kuscheln.
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Tipp 4: zwischendurch kleine Auszeit ein gönnen.
Belohne Dich selber mit kurzen Pausen zwischendurch. Setze dich zurück und lasse dein Blick in die Ferne schweifen. PS: wie heißt es so schön: die Leber öffnet sich in den Augen
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Tipp 5: Energie tanken mit Qigong
Finde deine Ruhe und harmonisiere deine Emotionen. Beim Qigong findest du mit sanften, fließenden Bewegungen meditativ zu dir und förderst dein Qifluss.
und jetzt…
genießt die ersten Sonnenstrahlen!
Bleibt gesund 🌱
Eure
Sandra